Pro-Argumente

Weniger Schulstress für unsere Kinder

In Sachsen werden Schülerinnen und Schüler bereits im Grundschulalter nach Leistung getrennt und den Schularten Gymnasium, Oberschule oder Förderschule zugewiesen. Die im Vergleich zu anderen Ländern sehr frühe Auslese wirkt sich massiv auf Familien, die Lehrerschaft, die Gesellschaft und die Wirtschaft aus, vor allem aber auf die betroffenen Kinder. Sie verlieren in vielen Fällen ihr gewohntes Lernumfeld, Freundinnen und Freunde. Sie erfahren, dass Mitschüler, die weniger leistungsstark sind, auf eine andere Schule gehen müssen. „Du bist nicht so gut“ – das sagt ihnen die Gesellschaft. Ein Kind hat in diesem Alter noch kein stabiles Selbstvertrauen, mit dem eine solche Stigmatisierung bewältigen könnte. Die frühe Entscheidung über die weitere Schullaufbahn verstärkt also den Schulstress und belastet Kinder, Eltern und Lehrende sozial und psychisch. Zudem ist die Entscheidung nicht objektiv, da in so jungen Jahren noch nicht genau vorhersehbar ist, wie sich ein Kind in den folgenden Jahren entwickeln wird.

Den Willen der Mehrheit umsetzen

Mehr als zwei Drittel der Eltern schulpflichtiger Kinder plädieren bundesweit für Längeres gemeinsames Lernen über die vierte Klasse hinaus (JAKO-O Elternstudie von Killus/Tillmann 2017). 60 Prozent sind der Ansicht, dass der gemeinsame Unterricht den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen besser Rechnung tragen kann. Und in einer repräsentativen Befragung des Instituts Kantar Emnid im Sommer 2017 haben sich die Sächsinnen und Sachsen klar zu Längerem gemeinsamem Lernen in der Schule bekannt. Knapp zwei Drittel lehnten die bislang übliche Aufteilung der Kinder nach der vierten Klasse ab. 66 Prozent sprachen sich für die Einführung einer Gemeinschaftsschule aus. Das Ausmaß der Befürwortung ist bei unter 30-Jährigen besonders hoch. Selbst die Anhänger der CDU sagen mehrheitlich „ja“ zur Gemeinschaftsschule. In der Anhängerschaft aller großen Parteien gibt es dafür eine deutliche Mehrheit.

Schulschließungen vermeiden

Gemeinschaftsschulen sind geeignet, unterschiedlichen regionalen Bedingungen gerecht zu werden und auch für den Schulerhalt im ländlichen Raum zu sorgen. Denn gemeinsam lassen sich die Mindest-Schülerzahlen leichter erreichen. Mit der Neuregelung sollen organisatorische Zusammenschlüsse und Kooperationen vorhandener Schulen ermöglicht werden. Über das passende Organisationsmodell der Gemeinschaftsschule entscheiden die jeweiligen Schulen und der Schulträger vor dem Hintergrund der Schulsituation vor Ort.

Kein Kind zurücklassen!

Das sächsische Schulsystem drückt Kinder unter ihre Möglichkeiten. Das ist ungerecht. Das gegliederte Schulwesen stempelt reihenweise Mädchen und Jungen als „nicht gut genug“ ab, und das de facto schon in der dritten Klasse – also oft noch vor dem zehnten Lebensjahr, wenn kaum ablesbar ist, wohin sich ein Kind entwickeln wird. Trotzdem gehen die „Gewinner“ aufs Gymnasium, die anderen nicht. Das ist ungerecht, auch weil es schon bei dieser frühen Entscheidung nicht nur darum geht, was ein Kind leisten kann: Soziale Faktoren beeinflussen den Bildungsweg hierzulande viel stärker als in anderen Ländern. Auch das ist ungerecht, denn kein Kind ist dafür verantwortlich, in welches Elternhaus es hineingeboren wird. Dennoch haben es Arbeiterkinder viel schwerer als Akademikerkinder, aufs Gymnasium zu kommen, selbst wenn sie genauso intelligent sind. Längst nicht alle Eltern können es sich leisten, ihren Nachwuchs zum Nachhilfeunterricht oder gar auf eine Privatschule zu schicken.

Die Gemeinschaftsschule verringert diese Ungerechtigkeiten, indem sie die Entscheidung über den angestrebten Schulabschluss hinausschiebt. Dadurch behalten alle Kinder alle Möglichkeiten, Fehlurteile werden unwahrscheinlicher und das Kind kann stärker selbst entscheiden, welchen Weg es sich wünscht. Gemeinschaftsschulen bieten mit einem durchlässigen und individualisierten Lernangebot allen Schülerinnen und Schülern bessere Entwicklungschancen. Bei der aktuellen Sonderauswertung von PISA (2018) zeigte sich, dass eine gute soziale Mischung der Schülerschaft ein Erfolgsfaktor ist, um alle Kinder zu guten Leistungen zu bringen.

Kein Kind zurücklassen!

Das sächsische Schulsystem drückt Kinder unter ihre Möglichkeiten. Das ist ungerecht. Das gegliederte Schulwesen stempelt reihenweise Mädchen und Jungen als „nicht gut genug“ ab, und das de facto schon in der dritten Klasse – also oft noch vor dem zehnten Lebensjahr, wenn kaum ablesbar ist, wohin sich ein Kind entwickeln wird. Trotzdem gehen die „Gewinner“ aufs Gymnasium, die anderen nicht. Das ist ungerecht, auch weil es schon bei dieser frühen Entscheidung nicht nur darum geht, was ein Kind leisten kann: Soziale Faktoren beeinflussen den Bildungsweg hierzulande viel stärker als in anderen Ländern. Auch das ist ungerecht, denn kein Kind ist dafür verantwortlich, in welches Elternhaus es hineingeboren wird. Dennoch haben es Arbeiterkinder viel schwerer als Akademikerkinder, aufs Gymnasium zu kommen, selbst wenn sie genauso intelligent sind. Längst nicht alle Eltern können es sich leisten, ihren Nachwuchs zum Nachhilfeunterricht oder gar auf eine Privatschule zu schicken.

Die Gemeinschaftsschule verringert diese Ungerechtigkeiten, indem sie die Entscheidung über den angestrebten Schulabschluss hinausschiebt. Dadurch behalten alle Kinder alle Möglichkeiten, Fehlurteile werden unwahrscheinlicher und das Kind kann stärker selbst entscheiden, welchen Weg es sich wünscht. Gemeinschaftsschulen bieten mit einem durchlässigen und individualisierten Lernangebot allen Schülerinnen und Schülern bessere Entwicklungschancen. Bei der aktuellen Sonderauswertung von PISA (2018) zeigte sich, dass eine gute soziale Mischung der Schülerschaft ein Erfolgsfaktor ist, um alle Kinder zu guten Leistungen zu bringen.

Besser lernen – in einem besseren Lernumfeld

In der Gemeinschaftsschule wird das Lernen selbst modern. Bisher wird der Stoff in der Regel im Frontalunterricht vermittelt, eingepaukt, zur Prüfung ausgespuckt und dann wieder vergessen („Bulimie-Lernen“). Es genügt aber nicht, Faktenwissen abrufen zu können – dasselbe ist heutzutage leicht recherchierbar. Man muss es erfassen, einordnen, darstellen, bewerten und Zusammenhänge erkennen können, kurz: sich mit dem Stoff auseinandersetzen, statt ihn nur zu wiederholen. Die Fähigkeit zum selbst organisierten, strukturierten Arbeiten ist im Berufsleben ebenso unverzichtbar wie soziale Kompetenz.

Für all das soll längeres gemeinsames Lernen den nötigen Raum schaffen. Denn Lernen ist ein aktiver und individueller Prozess – man kann es nur selbst tun und nichts „gelernt bekommen“. Kinder lernen am schnellsten voneinander. In einer längerfristig stabilen Lernumgebung, in der sich auch Freundschaften pflegen lassen, können sie sich besser entwickeln und eine „psychologische Grundfestigkeit“ ausprägen. Angst und Stress helfen nicht beim Lernen, weshalb wir unsere Kinder von der verfrühten Laufbahnentscheidung befreien wollen. Erfolg und Anerkennung motivieren besser als Demütigung und Druck. Wer welchen Abschluss erwerben kann, zeigt sich erst am Ende des Bildungsgangs, nicht mittendrin. Wir glauben auch, dass Begabungen nicht feststehen, sondern sich entwickeln – je nachdem, wie gut das Lernumfeld ist, können sie hervortreten oder verkümmern. Wir wollen, dass jede und jeder alles erreichen kann, wenn die Leistung stimmt. Im gegliederten Schulsystem bleiben viele auf der Strecke!

Bildung darf nicht von der sozialen Herkunft abhängen

Seit vielen Jahren wird Deutschland für sein gegliedertes Schulsystem scharf kritisiert. Mehrere Studien (u.a. IGLU 2006, PISA 2012) belegen, dass die Bildungschancen von der Herkunft der Kinder abhängen. Ein Kind von Akademikern hat eine fünfmal höhere Chance auf eine Gymnasiallaufbahn als das Kind eines an- oder ungelernten Arbeiters – und das bei gleichen Kompetenzwerten (IGLU 2006). Nachhilfestunden können sich auch nur Eltern leisten, die ein gutes Einkommen erzielen. Die Schullaufbahn ist damit eng an die Herkunft der Kinder und Jugendlichen gekoppelt. Je niedriger der Sozialstatus des Elternhauses ist, desto schlechter sind die Bildungschancen – ganz egal, was ein Kind zu leisten imstande ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind aus einer Arbeiterfamilie ein Studium beginnt, ist nicht einmal halb so hoch wie es gemessen an deren Anteil an der Gesamtbevölkerung zu erwarten wäre. Dies ist der geringste Wert in allen europäischen OECD-Staaten: „Der Zusammenhang zwischen Bildungsleistungen und sozialem Hintergrund wird in Deutschland wie auch in anderen ebenso stark gegliederten und früh selektierenden Bildungssystemen (…) in wesentlichem Maße durch die Schul- und Schulformwahl beeinflusst, die wiederum den Hochschulzugang bestimmt. Der Zusammenhang deutet darauf hin, dass das Schulsystem selbst einen erheblichen Einfluss auf die ungleiche Verteilung von späteren Bildungschancen hat und damit das Leistungspotenzial eines beträchtlichen Anteils junger Menschen, einschließlich von Schülern mit Migrationshintergrund, ungenutzt lässt“ (OECD- Briefing Notes für Deutschland, Bildung auf einen Blick, 2006). Auch das spricht dafür, Bildungswege so lange wie möglich offenzuhalten.

Eine Schule, in der Wissensvermittlung gleichrangig neben anderen Kompetenzen gefördert wird und in der alle Kinder, egal aus welchen sozialen Schichten, gemeinsam lernen können, wäre ein Gewinn für die Gesellschaft – sowohl für die bisherigen „Bildungsverlierer“ als auch für die sogenannten „Gewinner“. Denn eine solche Schule trüge dazu bei, Vorurteile zwischen den sozialen Schichten abzubauen und sich gegenseitig kennen und schätzen zu lernen.

Weniger Schulabbrüche durch Gemeinschaftsschulen

Laut dem Sächsischen Bildungsbericht 2013 lässt sich Schulerfolg vorrangig am erreichten Schulabschluss messen. Ein gutes Schulsystem zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es die Lernenden zu einem möglichst hohen Bildungsabschluss führt, das ihrem Leistungsvermögen entspricht. Schulabgänger stellen ein Potential dar, das die Innovationsfähigkeit und die wirtschaftliche Zukunft eines Landes mitbestimmt (Sächsischer Bildungsbericht 2013, S. 159).

Dass das sächsische Schulsystem diesen Anspruch nicht erfüllt, zeigt sich bei näherer Betrachtung der Schulabgänger-Zahlen. So verlässt jedes Jahr etwa ein Zehntel der Schülerinnen und Schüler die allgemeinbildende Schule mit einem Hauptschulabschluss, ein weiteres Zehntel sogar gänzlich ohne Abschluss. Ein Fünftel der Jugendlichen ist also auf dem heutigen Arbeitsmarkt weitgehend chancenlos. Im Bundesdurchschnitt bleiben deutlich weniger Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss (Sächsischer Bildungsbericht 2013, S.162). Zum Vergleich: In Finnland, dem Pisa-Spitzenreiter, wo alle Kinder bis zur 9. Klasse gemeinsam die Schule besuchen, beenden 95 Prozent der Schüler ihre Schulzeit mit dem Abitur und fünf Prozent beginnen eine Berufsausbildung.

Längeres gemeinsames Lernen hilft auch der Wirtschaft

Die Wirtschaft wird nur lebens- und leistungsfähig sein, wenn das Schulsystem genug qualifizierbare Absolventinnen und Absolventen hervorbringt, denen nicht schon Grundvoraussetzungen fehlen. Davon hängen Arbeitsplätze und der allgemeine Wohlstand ab. Jede Schulabbrecherin und jeder Schulabbrecher, jedes im gegliederten System untergegangene Talent, jeder unter seine Möglichkeiten gedrückte junge Mensch ist ein Potential, das zu vernachlässigen wir uns nicht leisten können. Denn die Anforderungen an Auszubildende wachsen auch im Handwerk. Das bestätigen auch Karl-Heinz Herfort, Hauptabteilungsleiter Berufsbildung bei der Handwerkskammer Dresden, und Torsten Köhler, Geschäftsführer Bildung bei der Industrie- und Handelskammer Dresden, sagten in der Anhörung im Landtag:

„Um dieses Begehren aus dem zugeschriebenen Schattendasein ins rechte Licht zu rücken, will ich an dieser Stelle auf die rund 295.000 Unternehmen und rund 1,2 Millionen Beschäftigten verweisen, für die die Handwerkskammern und Industrie-und Handelskammern Sachsens stehen und sich mit ihrer Stellungnahme vom 5. März 2016 für längeres gemeinsames Lernen ausgesprochen haben.“ (Karl-Heinz Herfort)

„Seit geraumer Zeit nimmt die Wirtschaft in Sachsen wahr, dass es immer schwieriger wird, Facharbeiter zu finden und insbesondere Auszubildende für die freien Lehrstellen zu gewinnen. Aber auch die Absolventen selbst haben zunehmend Probleme, interessen- und fähigkeitsbezogen den richtigen Weg in ihr Berufsleben zu finden. Wenn in Deutschland der Mittelstand das Rückgrat der Wirtschaft ist, so ist die Oberschule das Rückgrat für die Gewinnung und Besetzung von Facharbeiterstellen. Die Absolventen der Oberschule mit Real- oder Hauptschulabschluss beginnen meist eine Ausbildung zum Facharbeiter in unserem dualen Berufsbildungssystem […] Sie alle wissen, dass viele gute und attraktive Lehrstellen seit Jahren unbesetzt bleiben. Das hat nicht nur demografische Gründe. Die Oberschule hat in den letzten Jahren an Ansehen in unserer Gesellschaft verloren. Im Jahr 2014 wechselten in Sachsen 46 % der Schüler in einer 4. Klasse auf ein Gymnasium, 2015 waren es bereits 47 % aller Schüler. In den großen Städten sind es sogar über 50 % der Schüler, die nach Klasse 4 auf ein Gymnasium wechseln. Der Wechsel zu einem Gymnasium ist längst nicht mehr nur eine Auswahl nach Leistungen und Begabungen. […] Um den Übergang in die Schularten Oberschule und Gymnasium jeweils leistungsgerecht zu vollziehen, sollte eine Bildungsempfehlung mit einer größeren Aussagekraft ausgesprochen werden. Andere Fächer der Naturwissenschaften wie Physik, Chemie oder Biologie, die erste Fremdsprache sollten dabei Bestandteil der Empfehlung für die jeweilige Schulart sein, und kann nicht schon in der 4. Klasse erfolgen. Damit wird ein viel angemesseneres Bild über Fähigkeiten und Begabungen eines Schülers aufgezeigt, und er kann danach viel leistungsgerechter ab Klasse 8 beschult werden. […] Eine Befragung in Sachsen in diesem Jahr, an der sich rund 1.200 Unternehmen beteiligt haben, ergab, dass sich 72 % der befragten Ausbilder und Personalverantwortlichen für einen Wechsel an das Gymnasium nach Klasse 7 aussprechen, weitere sogar erst nach der zehnten Klassenstufe. 17 % befürworten eine Aufteilung nach der Klasse 4.“ (Torsten Köhler)

Andere Länder sind schon weiter

In den meisten europäischen Ländern besuchen Kinder und Jugendliche länger als bei uns eine Einheitsschule bzw. Gesamtschule. Nur Österreich, Liechtenstein und Deutschland trennen die Kinder leistungsorientiert bereits nach der 4. Klasse. In England und Irland lernen alle Schüler bis zur 6. Klasse gemeinsam. Italien, Slowenien und Ungarn praktizieren gemeinsames Lernen bis zur 8. Klasse. Finnland lässt ebenso wie Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, Lettland, Polen, Portugal, Norwegen und Schweden alle Kinder bis zur 9. Klasse gemeinsam die Schule besuchen.

Auch in 12 der 16 deutschen Bundesländer existieren Formen des längeren gemeinsamen Lernens, obschon die Trennung nach Klasse 4 auch dort regelmäßig stattfindet[1]. In Baden-Württemberg gibt es neben Hauptschulen, Werkrealschulen, Realschulen und Gymnasien auch 304 Gemeinschaftsschulen mit der Option auf eine gymnasiale Oberstufe[2]. In Berlin gibt es neben Integrierter Sekundarschule und Gymnasium mittlerweile 26 Gemeinschaftsschulen, in denen das längere gemeinsame und individuelle Lernen von Klasse 1 bis 10 und sogar bis zur Klasse 13 fest verankert ist[3]. In Brandenburg werden Oberschulen und Gymnasien durch Gesamtschulen ab Klasse 7 ergänzt, die sämtliche Abschlüsse anbieten und in zwei Leistungsstufen unterrichten[4]. In Hessen gibt es Hauptschulen, Realschulen, Mittelstufenschulen, Gymnasien und kooperative bzw. integrierte Gesamtschulen. „Kooperative Gesamtschulen verbinden die Bildungsgänge der Hauptschule, der Realschule sowie der Mittelstufe des gymnasialen Bildungsganges pädagogisch und organisatorisch in einer Schule. In der Integrierten Gesamtschule wird von Klasse 5 bis 10 schulformübergreifend unterrichtet. Durch eine Differenzierung der Fachleistungen in zwei oder drei Anspruchsebenen sowie durch Organisation des Unterrichts in gemeinsamen Kerngruppen und Kursen ist eine individuellere Förderung möglich.“[5] Mecklenburg-Vorpommern bietet auch Gesamtschulen von der 5. bis zur 10. bzw. 12. Klasse an, die als Kooperative Gesamtschule oder Integrierte Gesamtschule zu den Abschlüssen der Sekundarstufen I und II führen. „Die Kooperative Gesamtschule ist nach den in ihr zusammengefassten Bildungsgängen strukturiert. Eine Leistungsdifferenzierung in den Fächern ermöglicht es Schülern, in einzelnen Fächern am Unterricht der Gymnasialklasse teilzunehmen. Zusätzlich können in den Fächern Musik, Kunst und Gestaltung, Sport und AWT ab der 7. Klasse schulartübergreifende Klassen gebildet werden. Eine Trennung in Regionalschul- und Gymnasialklassen gibt es an der Integrierten Gesamtschule nicht, stattdessen erhalten die Schüler Unterricht in gemeinsamen Klassen. Eine Differenzierung findet schrittweise ab der 7. Klasse in den Kernfächern statt. So ist die Durchlässigkeit zwischen den Leistungsniveaus möglichst groß und die Entscheidungsfreiheit für einen Abschluss bleibt möglichst lange erhalten. Sie erfolgt erst in den Klassen 9 und 10.“[6] Ähnliche Modelle existieren in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Im Saarland, in Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen (dort gemeinsames Lernen bis Klasse 8) ergänzen Gemeinschaftsschulen die Gymnasien.

[1] https://www.studienkreis.de/infothek/bundeslandinfos/schulsysteme/

[2] http://km-bw.de/Gemeinschaftsschule

[3] https://www.berlin.de/sen/bildung/schule/bildungswege/gemeinschaftsschule/

[4] https://mbjs.brandenburg.de/bildung/allgemeinbildende-schulen/gesamtschule.html

[5] https://www.studienkreis.de/infothek/bundeslandinfos/schulsysteme/hessen/#gesamtschule

[6] https://www.studienkreis.de/infothek/bundeslandinfos/schulsysteme/mecklenburg-vorpommern/